"Tausende von erschöpften, zivilisationsmüden Menschen beginnen zu entdecken, dass der Gang in die Berge einer Heimkehr gleicht. Sie begreifen, dass die wilde Natur lebensnotwendig ist und dass Naturparks und Reservate nicht nur Schlagholz und Wasser zum Bewässern liefern, sondern wahre Quellen des Lebens sind." (John Muir, Our National Parks, 1909)
Obgleich der Begründer des Nationalpark-Gedankens, John Muir, diese Worte vor mehr als 100 Jahren niedergeschrieben hat, steht deren Aktualität außer Frage. Diese Quellen des Lebens zu schützen, ist das Ziel von Mountain Wilderness! Unser Engagement gilt sowohl der Erhaltung intakter Natur als auch der Bewahrung einer lebendigen Gebirgskultur.
Das wunderschöne Platzertal in den Ötztaler Alpen liegt in gewisser Weise im toten Winkel - auch der alpinistischen - Wahrnehmung und ist daher nicht nur ein besonders schützenswertes Tiroler Kleinod. Es ist ein Stück echter Wildnis, von der es in den Alpen nur noch wenige Beispiele gibt. Nicht einmal ein Wanderweg führt dieses atemberaubende Tal.
Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) plant in Zusammenhang mit dem Ausbau des Kraftwerks Kaunertal das Platzertal durch eine gewaltige Staumauer zu zerstören. Hinter diesem Damm würden 63.000 Quadratmeter wertvolle Moorlandschaften für immer in einem Stausee versinken – obwohl wir Moore als CO2 Speicher im Kampf gegen die Klimakrise dringend brauchen.
Mit einer größtenteils weglosen und alpinistisch anspruchsvollen Gebirgsüberschreitung von der Staumauer des Gepatschspeichers über eine knapp 3000 Meter hohe Scharte hinab ins Platzertal haben wir am 17. 9. 2023 den unschätzbaren Wert einer noch unerschlossenen Landschaft klar gemacht. Ziel war es unter anderen, den krassen Kontrast des extrem industriell verschandelten Kaunertals und des noch unberührten Platzertals zu verdeutlichen.
Nach sieben Stunden schweißtreibender Bergtour wir von weiteren Mountain Wilderness Mitgliedern in Empfang genommen. Diese hatten zuvor ein riesiges rot/weißes »NO« am Talboden als Zeichen des Widerstands platziert. In der Dämmerung wurde schließlich die drohende Staumauer mit 50 Fackeln lichtstark symbolisiert.
Angesichts der Klimakrise ist eine Energiewende natürlich unverzichtbar. Warum der
Ausbau des Kaunertal Kraftwerks dennoch verhindert werden muss, wurde in der »Kaunertal Erklärung 2022« fundiert begründet. Dieser schließen wir uns voll und ganz an:
www.wwf.at/wp-content/uploads/2022/10/Kaunertal_Erklaerung-2022.pdf
Wir wurden auf der Überschreitung vom BR
Bergauf/Bergab Team begleitet. Der Beitrag kommt am 24.9. im BR Fernsehen.
Unter diesem Slogan forderten wir am 18.12. den Stopp steuersubventionierter Pistenbeschneiung.
Winter 2022: Während öffentliche Schwimmbäder ihre Wassertemperatur senken, Saunen schließen und einige Kommunen auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten, werden für das Pistenskifahren, das sich nur noch Besserverdienende leisten können, riesige Mengen an Energie und Wasser verschwendet. Beschneiungsanlagen zählen zu den ungünstigsten Stromverbrauchern. Sie laufen in den energieintensiven Wintermonaten, wenn der Energieverbrauch ohnehin am höchsten ist. Und wegen der kürzeren Winter muss in immer kürzerer Zeit immer mehr Schnee produziert werden.
Deshalb fordern wir (wie bereits Anfang Dezember der Bund Naturschutz und die Grüne Landtagsfraktion) sowohl von den Skigebietsbetreibern als auch von der Bayerischen Staatsregierung ein
radikales Umdenken. Mit der künstlichen Beschneiung von Pisten muss Schluss sein. Diese darf auch nicht mehr durch Steuergelder subventioniert werden, wie es mit der jüngst verlängerten
Seilbahnrichtlinie wieder geschehen ist. In der gegenwärtigen Energiekrise hemmungslos Energie und Wasser zu verschleudern, ist unmoralisch.
Vor der Kundgebung direkt vor den Kassen der Hausbergbahn malten die Aktivisten in der Nacht ein großes PEACE Zeichen auf die (noch nicht in Betrieb befindliche) Hornabfahrt. Da die Kundgebung
nicht angemeldet war, wurde sie nach ca. 40 Minuten von der Polizei, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Skigebietsbetreiben informiert wurde, aufgelöst.
Neben Unverständnis gab es auch Verständnis durch die Passanten. So meinte ein Skifahrer: „Ihr habt´s eigentlich recht. Ich bin in Garmisch und mit dem Zugspitzgletscher aufgewachsen. Jetzt ist er weg und hier unten geht´s auch nicht mehr lang.“
Wir recht der Mann hat, sieht man an der Tatsache, dass der in den letzten Tagen produzierte Kunstschnee mit der bevorstehenden Wärmeperiode wieder wegschmelzen wird. Sinnloser kann man Energie einfach nicht verpulvern!
Wir haben unsere aktiven Mitglieder gefragt, warum sie sich bei Mountain Wilderness Deutschland engagieren ...
Die anhaltende technische Erschließung der Alpen betrifft leider nicht nur neue Skilifte, Speicherteiche oder Aussichtsplattformen. Wie kaum eine andere Bergsportart boomt das Klettersteiggehen...
„Mega Flying Fox”, „Sky Glider” oder „Alpine Coaster” … die Erschließungswelle adrenalinsüchtiger Tourismusstrategen hat leider auch den Deutschen und Nordtiroler Alpenraum erreicht...
Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten, und er kommt viel schneller als erwartet. In den Alpen macht sich die Erderwärmung besonders deutlich bemerkbar...
Bergsportler sind zunächst einmal Motorsportler. Denn die überwältigende Mehrheit der Gipfelaspiranten reist mit dem eigenen PKW in die Alpen...
Im gesamten Alpenraum sind zigtausende Gondelbahnen, Ski- und Sessellifte gebaut worden. Sofern sie in Betrieb sind, erfüllen sie zumindest ihre Funktion...
CO2 neutraler Strom ist ja grundsätzlich sehr wünschenswert. Doch wenn dieser mit einer unverhältnismäßigen Landschaftszerstörung erkauft wird, lehnen wir überdimensionierte Wasserkraftanlagen entschieden ab...
Mittwoch 26.04.2023, 19:300 Uhr
Stammtisch im Luisengarten in Pasing