Klettersteige - Ein heißes Eisen
Am Sonntag, den 23.05.2004, wurde unter dem Aspekt „Erschließung der Alpen mit Klettersteigen“ mit 12 Teilnehmern im Rahmen der BayernTour Natur eine Ortsbegehung an Bayerns jüngstem Klettersteig durchgeführt. Der Pidinger Klettersteig durch die Nordwand des Hochstaufens (Chiemgauer Alpen) wurde im August 2003 eröffnet. Der Steig verläuft teilweise entlang der alten Welzenbachkletterroute.
MW steht diesem Steig sehr kritisch gegenüber. Wildnis- und Rückzugsgebiete sollten heute nicht mehr zerstört werden, Neuerschließungen nicht mehr vorkommen. Die Installation erfolgte zudem entgegen dem Grundsatzprogramm des Deutschen Alpenvereins von 1994, das den Bau neuer Hütten, Wege und Klettersteige ablehnt.
Der Klettersteig wurde gebaut, um Piding und Umland einen neuen touristischen Anreiz zu bieten. Letztlich verdienen durch den Steig aber am meisten der Hüttenwirt des Reichenhaller Hauses, das kurz unterhalb des Hochstaufens (1770 m) liegt, sowie AV-Sektionen oder andere Alpinschulen, die den Klettersteig in ihr Kursprogramm aufnehmen. Da der Klettersteig in einer Tagestour machbar ist, werden nur wenige Via Ferrata-Aspiranten in der Region übernachten. Insgesamt bringt der Steig mehr Unruhe, Lärm und wohl auch Müll zum Hochstaufen – einem Berg, der schon vor dieser Neuerschließung über einige interessante Anstiege gut ersteigbar war.