Hände weg vom Alpenplan! Rettet das Riedberger Horn!
An die hundert Umweltschützer, von denen viele aus ihrer Allgäuer Heimat angereist waren, beteiligten sich am 6. Oktober 2015 an einer von der Alpenschutzkommission Cipra und ihrer Mitgliedsverbände (Bund Naturschutz, Jugendorganisation Bund Naturschutz, Bund für Vogelschutz, Deutscher Alpenverein, Gesellschaft für ökologische Forschung, Mountain Wilderness, Verein zum Schutz der Bergwelt u.a.) organisierten Protestaktion. Sie fand an einem Grünstreifen des Münchner Altstadtrings gegenüber der Bayerischen Staatskanzlei statt. Die Polizei stoppte zudem für kurze Zeit den Straßenverkehr, damit sich die Protestierenden – viele von ihnen kamen in Sportkleidung, mit Skiern oder Schlitten – zusammen mit einem riesigen Banner des Riedberger Horns und der Aufschrift „Hände weg vom Alpenplan! Rettet das Riedberger Horn“ vor einer breiten weißen Folie, die Schnee symbolisieren sollte, auf der ganzen Breite der Fahrspur positionieren konnten.
Die folgenden Redebeiträge von Vertretern der Mitgliedsverbände behandelten die
einzelnen Aspekte des seit Jahren schwebenden Verfahrens, von der allgemeinen Gesetzgebung und dem Alpenplan als raumplanerischem Instrument über die bedrohten Birkhuhnbestände bis
zur Chance des Balderschwanger Tales, seine herrliche Bergwelt in Richtung eines alternativen, sanften Tourismus zu öffnen, anstatt die Natur für den harten Pistentourismus
aufzurüsten.
Das Ganze entwickelt sich zu einem Politikum, nachdem Umweltministerin Scharf im Sommer 2015 jegliche Baumaßnahmen innerhalb der Roten Zone des Alpenplans abgelehnt, Heimatminister Söder aber kurz danach heftig gegengelenkt hatte. Gotlind Blechschmidt von Mountain Wilderness Deutschland sprach ein Plädoyer für die Wildnis: „Selbst kleine Wildnisinseln wie oben am Riedberger Horn stellen auch für uns Menschen einzigartige und erhaltenswerte Rückzugsräume dar, in denen wir seelische und körperliche Erholung finden. In den heutigen Zeiten mit riesigem Flächenverbrauch für Wohnen, Industrie, Verkehr sowie Freizeit und Sport ist es wichtiger denn je, wilde oder zumindest naturbelassene Gebiete aus jeglichen Nutzungen herauszunehmen.“ Erwin Rothgang, Präsident der Cipra Deutschland, setzte hinzu: „Wirtschaft und Finanzen sind die übergeordneten Ziele, Heimat ist das, was Bürgermeister, Landrat und Investoren als lokales Interesse artikulieren.“ Der Kampf ums Riedberger Horn geht in die nächste Runde.
Die Pressemitteilung können Sie hier als PDF downloaden.